Wohnanlage
Bairisch Kölldorf

Standort: 8344 Bairisch Kölldorf
Bauherr: Neue Heimat, Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgemeinschaft in der Steiermark, Graz
Wohneinheiten: 43 in 4 Bauabschnitten
Beginn Planung 1 Bauabschnitt: 1994/95
Baubeginn: 1995
Fertigstellung 4. Bauabschnitt: Oktober 2002
Fotos: © Paul Ott

Am Westrand von Bairisch-Kölldorf an der Bundesstraße, wurden in vier Bauabschnitten neun, zwei- bzw. dreigeschossige Wohnhäuser in Massivbauweise zwischen den Geschosswohnbauten und dem Einfamilienhausgebiet in der Nachbarschaft herstellt und die im Sinne eines zeitgemäßen Regionalismus entworfen wurden. Eine weiße Holzwand schützt die Siedlung vor Straßenlärm, dahinter bilden Carports und offene Autoabstellplätze einen zweiten Puffer. Die Auflagen schrieben ziegelgedeckte Satteldächer vor, daraus entwickelten sich die strengen, symbolhaften Formen der Gebäude: schmale, vertikal betonte Baukörper mit ruhiger Fassadengestaltung und steilen Satteldächern, deren Putzfarbe mit der der Ziegeldeckung identisch ist, wodurch die Häuser auf den ersten Blick fast monolithisch wirken.

Die für die Loggien aus der Fassade geschnittenen Negativformen hingegen sind weiß gefärbt, ebenso wie die an den Giebelseiten auskragenden Balkone. Sowohl an den Längs-, als auch an den Stirnseiten bilden Holzspaliere einen vorgelagerten Filter. Einige sind verschieblich und dynamisieren die ruhige Fassade, die anderen wurden bepflanzt, woraus ein kräftiger rot-grün-Kontrast entstanden ist, der durch die weißen Elemente noch belebt wird, Die Situation zwischen den einzelnen Gebäuden ist durch großzügige, differenziert gestaltete Freiflächen und Hofsituationen geprägt. Alle Wohnungen sind zwei- oder dreiseitig orientiert und haben einen möglichst neutralen Grundriss, der relativ leicht an die spezifischen Lebenssituationen angepasst werden kann. Die Wohnungen im Erdgeschoss verfügen außerdem auch über private Gärten bzw. einen direkten Hofzugang. Um die Durchlässigkeit der städtebaulichen Situation noch zu unterstreichen sind die Eingangsbereiche als offene Durchgänge konzipiert und die Übergänge zwischen innen und außen, zwischen vorne und hinten auf das Notwendigste reduziert.