VS Viktor Kaplan

Andritz

Bauherr: GBG - Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH 
Generalplanung: Hohensinn Architektur 

Planungsbeginn: 12/2014 

Baubeginn: Herbst 2015 

Fertigstellung: 09/2016 

Baukosten netto: 2,0 Mio. (Design-to-Cost)

Fotos: ©pierer.net

Geladener Wettbewerb 2014: 1.Preis
Steirischer Holzbaupreis 2017 - Kategorie öffentliche und gewerbliche Bauten 

ERWEITERUNG VOLKSSCHULE VIKTOR KAPLAN

Ziel war es, eine „Holzschule“ zu realisieren, bei welcher die Oberflächen und das Raumgefühl durch den Baustoff Holz bestimmt sind und so eine wohnliche Atmosphäre dem „Lebensraum Schule“ innewohnt. Räumliche Entflechtung, wirtschaftlicher Bau und Betrieb aber auch optimale Raumstrukturen für zeitgemäßen Unterricht waren die Prämissen in der Planung und Ausführung für den Erweiterungsbau der Volksschule in Andritz. Im kompakten zweigeschoßigen Zubau, welcher lediglich durch einen verglasten Verbindungsgang an das Bestandsgebäude angedockt ist, befinden sich neun neue Klassen und drei Ganztagesschulbereiche.

Die Unterrichtsräume können mit großflächigen Schiebeelementen als Lernlandschaften zu den vorgelagerten Gemeinschaftszonen, den sogenannten „Marktplätzen“, erweitert werden. Sicht- und Wechselbeziehungen gibt es auch bei der überdachten Balkonzone im Obergeschoß, diese kann als erweiterter Lern- und Freizeitbereich im Freien genutzt werden. Die Ganztagsschule ist im Erdgeschoss stirnseitig zum Neubau situiert und verfügt über einen direkten Ausgang über eine eigene Terrassenzone in die Grün- und Sportanlage. Die drei Gruppenräume bilden Rückzugsnischen,  können aber auch durch Öffnen von Wandelementen gekoppelt und zusammengeschaltet werden. Der Neubau wurde gänzlich als konstruktiver Holzbau hergestellt.

Die Tragstruktur ist eine optimierte Mischbauweise aus Brettsperrholzplattenwänden und –decken, Rippendecken sowie Holzriegel-Außenwänden. Die Primärtragstruktur ist nahezu überall sichtbar, lediglich in Teilbereichen gibt es Verkleidungen, als Installationsebene oder als Akustikmaßnahme. Die Umbaumaßnahmen im Bestandsgebäude beschränkten sich auf minimale Eingriffe zur Verbesserung der brandschutztechnischen Situation, der behindertengerechten Erschließung des gesamten Bestands sowie zur direkten Anknüpfung des Neubauflügels. Die schlichte Formensprache, die bewusste Auswahl der Materialien und Oberflächen sowie das offene und flexible Raumkonzept ist ein Instrument, wie pädagogische Konzepte und Architektur ineinandergreifen können und so individualisiertes Lernen fördern.