Viktor Kaplan: Turnsaal, Speisesaal, Gang- und Pausenbereiche für die ‚Holzschule‘

Graz-Andritz

Projekt: Zu- und Umbau VS & MS/PTS Viktor Kaplan
Adresse: Andritzer Reichsstraße 35 b u. c 8045 Graz
Bauherrin: Stadt Graz - GBG, Stadtbaudirektion, Abteilung für Bildung und Integration
Architektur: Hohensinn Architektur ZT GmbH
Statik: ConLignum ZT GmbH
Bauphysik: Rosenfelder & Höfler Consulting Engineers
Holzbaubetrieb: Strobl Bau - Holzbau GmbH
Baubeginn: 6/2022
Fertigstellung: 2/2024

Das bestehende Schulgebäude wurde um einen Turn- und Veranstaltungssaal mit Eingangshalle, Nebentrakt, einen Speisesaal sowie um Gang- und Pausenbereiche erweitert. Im Bestand wurde, neben verschiedenen Um-/Ausbauten, ein Aufzug und ein Müll- und Schulwartlager ergänzt. Der neue Turnsaal ergänzt selbstbewusst die Gebäudestruktur des gewachsenen Ensembles. Die Raumorganisation erlaubt auch externe Nutzung.

 

Alle Neubauten wurden überwiegend in Holzständerbauweise konzipiert. KLH-Platten sorgen für statische Aussteifung und überspannen die Räume in Form von Flachdächern frei tragend – über Speisesaal und Turnsaal in Kombination mit BSH-Trägern, beim Turnsaal unterspannt.

 

Die Ausführung ist reiner Holzbau. Beton kam lediglich für Fundamente, den Aufzug und Adaptierungen der Tragkonstruktion im Bestand zum Einsatz. Die technische Ausstattung des Turnsaales wurde vollständig in die strukturierte Decke und die Wände integriert. Im Nebentrakt ist sie in reduzierter, sichtbarer Ausführung gehalten und wahrt dennoch den Fokus auf die Holzkonstruktion.

Aufgesetzte Shed-Elemente und ausschließlich direkt auf den Holzstehern der Hauptkonstruktion montierte Glasfassaden ergeben großzügige, belichtete Räume mit direktem Bezug zu Außenraum und Sportplatz. Die Flachdächer sind begrünt. Fassadenflächen wurden größtenteils in lasierter Holz-Rautenschalung ausgeführt, wobei sich der Turnsaal durch vertikale Gliederung und spielerische Gestaltung im Kontext der maximal möglichen Brettlänge bewusst absetzt.

Innenräume haben natürliche Oberflächen wie Holzpaneele, KLH-Platten und Kautschukböden.

Der barrierefreie Zugang wird durch ein taktiles Leitsystem, ein adaptiertes Gefälle des Schulhofs und neue Erschließungen sichergestellt. Insgesamt entstand durch das funktional wie architektonisch mit der bestehenden Bausubstanz engverflochtene, ressourcenschonende Holzbauprojekt ein Ensemble mit hoher Aufenthaltsqualität.

Der neue Speisesaal bildet als zentraler, lichtdurchfluteter Ort die Schnittstelle zwischen beiden Schulen.