Haus B

Stattegg, Graz

Grundstücksfläche: 1.383m²
Planungsbeginn: 06/2000
Baubeginn: 03/2002
Fertigstellung: 09/2002
Fotos: ©Paul Ott
Holzbaupreis 2003 Anerkennungspreis Kategorie Einfamilienhäuser

Im Zentrum des Entwurfs steht die spezifische Lebenssituation der Bauherrin und ihr Wunsch nach einem Haus, das in seiner Grundidee dem "Haus Johannhöhe" entspricht: Ein kompakter Würfel aus dem Quader herausgeschnitten werden, wodurch überdeckte Freibereiche entstehen, der Charakter eines streng geometrischen Gesamtbaukörpers jedoch erhalten bleibt. Das Gebäude liegt so im Osten abfallenden Grundstück, dass dem Ruhebedürfnis der Bauherrin insofern Rechnung getragen wurde, als entlang der Zufahrtsstraße eine Nebenraumzone als Puffer fungiert und das Haus selbst erst über einen gedeckten Gang erreicht werden kann. Dadurch kommt es zu einer Gliederung des Grundstücks in unterschiedliche Freiraumzonen: einen kleinen Obstgarten parallel zum Zugang, einer großen Wiese südlich des Gebäudes, einem Hof an der tiefer liegenden Ostseite und - im Anschluss daran - einen Pool, der durch eine Mauer entlang der Geländekante wind- und sichtgeschützt ist.

Das Haus ist so organisiert, dass es auch für eine Person überschau- und erlebbar ist. Der Großraum im Erdgeschoss enthält Küche, Essplatz und Wohnzimmer, ist jedoch durch eine Schiebetür zwischen der Stiege und einem Raummöbel, in dem Garderobe und Abstellraum untergebracht sind, teilbar, wodurch ein intimer Wohnbereich abgetrennt werden kann. Schrankraum, Schlaf- und Badezimmer befinden sich im Obergeschoss, das über eine sehr transparent gehaltene Treppe erschlossen wird. Dadurch wird eine gute Überschaubarkeit des Hauses auch über die Geschossebenen hinweg funktioniert. Diese Offenheit der Treppe setzt sich auch in das Untergeschoss fort, welches an der Handkante sitzt und an seiner Ostseite die beiden Gästezimmer enthält, von denen man aus direkt auf die vorgelagerte Terrasse treten kann. Die Terrassen und die eingeschnittenen Loggien im Erd- und Obergeschoss bereichern durch ihre differenzierte, den Witterungsbedingungen anpassbare Ausführung Raumwahrnehmung, Lichtführung und Aussicht und tragen damit erheblich zur Qualität des Gebäudes bei.