Domhotel

Hotel Domplatz Linz

Bauherr: Diözesane Immobilien-Stiftung
Zimmeranzahl: 71
NGF Hotel: 3.245 m²
NF Hotel: 2.625 m²
BGF Hotel: 4.191 m²
BRI Hotel: 14.871 m³
NGF Tiefgarage: 5.967 m²
NF Haus 36+38: 1.107 m²
Neu gestaltete Fläche Domplatz: 7.100 m²
Baukosten netto: EUR 18,04 Mio.
Planungsbeginn: 03/2006
Baubeginn: 04/2007
Fertigstellung: 04/2009
Fotos: ©Paul Ott

Geladener Wettbewerb 2005: 1.Preis
AIT Hotel Application Award 2012 - Sonderpreis
Mies van der Rohe Award - European Union Prize 2011- Nominierung
"Bauwerk des Jahres" Kulturpreis des Landes Oberösterreich 2010 - Anerkennungspreis
Bauherrenpreis 2009
Architekturpreis „vis à vis – vorbildliche Bauten für Kultur, Tourismus, Sport" 2009

Information.

Der neugotische Linzer Mariendom, der ab 1855 geplant und 1924 geweiht wurde, ist die größte Kirche Österreichs. Der Domplatz selbst war im Vergleich unübersichtlich und fast als „unfertig“ zu bezeichnen, da die ursprüngliche Idee, das gesamte Geviert zwischen Stifter-, Hafner-, Baumbach- und Herrenstraße von Gebäuden zu befreien und einen Park anzulegen, nicht umgesetzt wurde. Stattdessen führten unterschiedliche Eingriffe, wie etwa privat angelegte Vorgärten oder die Errichtung von Garagen zu einer städtebaulich unbefriedigenden, heterogenen Situation, die im Zuge eines Wettbewerbs geklärt werden sollte. Dieser umfasste außerdem die Errichtung eines Hotels und einer Tiefgarage sowie die Revitalisierung zweier barocker Bestandsgebäude an der Südwestseite des Platzes. Eine der wesentlichen dem Projekt zugrunde liegenden Ideen war die Schaffung einer neuen städtebaulichen Situation: Der Domplatz wurde von diversen Einbauten befreit, die kreuzweise Plattenverlegung vermeidet die Entstehung einer dominanten Gerichtetheit zugunsten einer großzügigen, neutralen Fläche, die eine vielfältige Nutzung erlaubt. Im Bereich der Bestandsgebäude an der Herrengasse wurde durch die Miteinbeziehung der umgebenden Straßen sowie die solitäre Positionierung des neuen Hotels ein kleinräumiges, differenziertes Ensemble mit Plätzen und Gassen geschaffen – eine Verdichtung des nunmehr urbanisierten Domplatzes an der Schnittstelle zur Innenstadt, ein Platz am Platz.

Die beiden barocken Häuser wurden rückgebaut und revitalisiert bzw. ergänzt und beherbergen nun Langzeitapartments, ein Restaurant und Seminarräumlichkeiten. Das neue Hotel ist ein selbstbewusster, skulpturaler Solitär, der einerseits auf die Lage und die Höhenentwicklung der
benachbarten Bebauung reagiert, andererseits eine Antwort auf die zugleich filigrane und dominante Baustruktur des Domes ist. Der Baukörper „schwebt“ über dem Platz, seine Masse wird in einer Betongitterstruktur aufgelöst, seine plastische Ausformung – Fassadenknicke und eine Verjüngung nach oben hin – knüpft an die Gestaltung des Domchores an und unterstreicht die kleinteilige Ensemblewirkung mit den barocken Bestandsgebäuden. Ein trichterförmiges, von oben belichtetes Atrium durchschneidet den Hotelkörper, wodurch enge, dunkle Gangsituationen
vermieden werden und das Thema der Transparenz und Offenheit sich auch im Inneren wiederfindet. Die Zimmer selbst sind großzügig und luftig, raumhohe Glaswände stellen einen engen Kontakt zum Dom und zur unmittelbaren Umgebung her.